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(M-Z)

National Museum of Australia (Hg.): Yiwarra Kuju: the Canning Stock Route, Canberra 2010, ISBN 9781876944780

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Inhaltsverzeichnis

From the communities -vii-

From the Museum -vii-

From FORM -ix-

Michael Pickering: Introduction: ‘We do things differently here’ -x-

Map showing art centres on and around the Canning Stock Route -xv-

Part 1: The essays -1-

Carly Davenport: The story behind the Canning Stock Route Project -3-

Monique La Fontaine: Listening to Country: The inseparable links between family and Dreaming on the ‘Canning Stock Road’ -13-

John Carty: Drawing a line in the sand: The Canning Stock Route and contemporary art -23-

Of mining and meat: The story of the Canning Stock Route -33-

Part 2: The collection -39-

Ngurra -41-

Jukurrpa -49-

Minyipuru Jukurrpa -53-

Kumpupirntily -61-

Conflict -73-

Well 33 to Well 35 -81-

Ngurru kuju walyja -89-

Rover’s legacy -97-

The last of the Cannings -107-

Jila Country -113-

The jila men -129-

Paruku and Tjurabalan -141-

Droving time -149-

Natawalu -155-

The moving desert -171-

Other roads -117-

Creating culture -181-

Majarrka juju -193-

The art of Country -197-

Part 3: The artists -199-

Part 4: Contributors -217-

Project team -218-

Aboriginal art and cultural enterprises -221-

Acknowledgements -222-

One family -228-

Index of artists to works -230-

Notes -231-

Image credits -231-

Klappentext

The Aboriginal people of Australia’s Western Desert lived in their homelands for thousands of years. In the late 19th and early 20th centuries, the expansion of the Western Australian mining and pastoral industries led to the surveying of a track along which cattle could be driven from Kimberley stations to markets in the south. This track became known as the ‘Canning Stock Route’. In July and August 2007 nearly 70 artists travelled up the stock route on a six-week return to Country. Over 100 canvases were produced on that expedition, and more stories and artworks have since been added to the collection, which was acquired by the National Museum of Australia in 2009. Yiwarra Kuju tells for the first time the story of the stock route’s impact, and the importance of the Country around it, in Aboriginal voices and interpreted through Aboriginal eyes. It is a story of contact, conflict and survival, of exodus and return. Above all, it is a story of family, culture and Country.

Besprechung

"Yiwarra Kuju" ist ein Ausstellungskatalog über ein äußerst komplexes und bedeutendes Kunstprojekt, das - innerhalb von fünf Jahren Beratung, Reisen zu dem den Künstlern zugehörigen Land, Dokumentarfilmen, Übersetzungen und Archivierung - zur Schaffung von über 180 Gemälden von mehr als 80 Künstlern aus mehr als 15 Sprachgruppen entlang und rund um die Canning Stock Route (wie sie von den Weißen genannt wird), einer Strecke von 1850 km von Wiluna nach Billiluna in Western Australia, geführt hat. Eine der vielen Kunstexpeditionen des Projekts folgte von Juli bis August 2007 tatsächlich der gesamten Länge der Strecke. Das Projekt wurde zu einer Art Familientreffen und Familiengeschichte, verbunden mit Tutorien zu indigenen Überlieferungen für die Enkel und weiße Projektmitglieder "aus der Großstadt". Die Organisatoren folgten sehr sorgfältig den Anweisungen der älteren Künstler, um sicherzustellen, dass in die Dokumentationen und Beschreibungen, die zusammen mit 127 ausgewählten Kunstwerken im National Museum of Australia in Canberra archiviert wurden, nur "richtige" Überlieferungen aufgenommen wurden. Geschrieben von vielen Autoren, sind die ca. 30 Seiten Einführungstext und kurzen Geschichten, oft mit Zitaten von Künstlern versehen, extrem lebendig erzählt, aber etwas repetitiv und schwärmerisch mit dem Gefühl von "Wir waren da!" Statt eines trockenen Vortrags aus dritter Hand von zweifelhafter Genauigkeit springen einem aus jeder Seite persönliche und emotional gefärbte Zitate entgegen. Die beteiligten Künstler waren hoch motiviert, ihre Geschichten über die Canning Stock Route zu erzählen, Geschichten, die in der weißen Historie bemerkenswerterweise fehlen. Die Künstler erzählten davon, wie die Canning Stock Route ihr Leben beeinflusste, ihr Bau die Familien über Tausende von Kilometern verstreute, sie erzählten aber auch von guten Zeiten als Viehtreiber und von der Möglichkeit, endlich wieder zu ihrem Land zurückzukehren. Die weiße Geschichte der staatlichen Förderung zum Bohren vieler Brunnen entlang der Canning Stock Route ist kurz auf Seite 33 beschrieben zusammen mit der Information, dass Canning von einem Gericht von der Anklage der Misshandlung, Entführung und Folterung indigener Menschen freigesprochen wurde; es waren keine indigenen Zeugen angehört worden. Auf Seite 155 erläutern Augenzeugenberichte von Künstlern, wie Helicopter Tjungurrayi (ein Künstler mit vielen Werken in der Sammlung) als Junge zusammen mit seiner Mutter per Hubschrauber vom Natawalu (Well 40) nach Balgo zur medizinischen Versorgung geflogen wurde und wie seine Familie die vielen ermüdenden Meilen bis nach Balgo liefen, um Mutter und Sohn zu finden, wobei die Familie mit keinem Wort über ihr Schicksal informiert worden war. Die folgenden Seiten sind mit Kunstwerken, die sich auf die Gegend beziehen, gefüllt. Auf Seite 129 wird in der Erzählung über den Gebrauch von Sprengstoff zum Bau des Kulyayi (Well 42) ein Gefühl für die Verwüstungen und den Verlust erweckt, der durch die Canning Stock Route verursacht wurde: Die indigenen Menschen sind der Auffassung, dass durch den Sprengstoff das im Kulyayi (Well 42) lebende Wesen (Kulyayi), das für das dortige Süßwasser gesorgt hatte, getötet wurde. Lloyd Kwilla erklärte: "Nun, die Leute fühlten sich leer, als er (Kulyayi) weg war, sie fühlten, dass etwas nicht mehr dort war, sie können nicht mehr zurückkehren. Sie zogen weg, die Tiere zogen weg. Menschen und Tiere sind miteinander verbunden. Etwas Wertvolles war verloren; man kann es nicht ersetzen." Das Buch schließt mit Fotoporträts im Format 3 x 5 cm aller Künstler mit 5-zeiligen Biografien z.B. von Elizabeth Nyumi, Rover Thomas, Helicopter Tjungurrayi, Christine Yukenbarri. Einige der familiären Beziehungen zwischen Künstlern - viele leben in weit voneinander entfernten Ortschaften - werden ebenfalls genannt. Das gesamte Projekt ist ausführlicher beschrieben in La Fontaine, Monique und Carty, John (Hg.): Ngurra Kuju Walyja - One Country, One People. Stories from the Canning Stock Route, Macmillan, South Yarra 2011, ISBN 9781921394676.